Veröffentlichungen

16. Symposium Energieinnovationen

Effizienzerhöhung komplexer Wärme- und Kältetechnik durch soziotechnische Optimierung

Ein energieeffizienter Betrieb von Heizungs- und Kälteanlagen wird als Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele immer bedeutsamer [1]. Da zukunftsweisende Entwicklungen bisher primär technischen Innovationen zugeschrieben werden, wurden in den vergangenen Jahren in vielen Gebäuden moderne Pilotanlagen installiert. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die prognostizierten Einsparungen meist nicht im erwarteten Umfang erreicht werden. Anhand der empirischen Ergebnisse des Forschungsprojektes ENGITO (Energieeinsparung durch gering-investive technische und organisatorische Maßnahmen an komplexen Wärme- und Kälteanlagen) wird deutlich, dass dies vielfach auf organisatorische Hemmnisse zurückzuführen ist, die bislang zu wenig berücksichtigt werden.

Der Beitrag widmet sich dem Zusammenwirken technischer und sozialer Faktoren beim Betrieb von Energieanlagen. Betrachtet werden dabei Anlagen in öffentlichen Berliner Nichtwohngebäuden wie Bildungs- und Forschungseinrichtungen, kommunale Unternehmen, Kindertagesstätten und Freizeiteinrichtungen. Es wird auf typische Hindernisse für den effizienten Anlagenbetrieb eingegangen und es werden Lösungsansätze für die Praxis dargestellt. Die Befunde lassen erkennen, dass arbeitsorganisatorische Aspekte bei der Gestaltung und Umsetzung zukünftiger Energiesysteme eine grundlegende Rolle spielen.

TATuP – Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung

Energieeffizienz im Spannungsfeld zwischen Anlagentechnik und sozialen Akteuren

Um die Energiebereitstellung für Wärme- und Kälteanwendungen effizienter und nachhaltiger zu gestalten, wurde in den letzten Jahren in vielen Gebäuden moderne Anlagentechnik installiert. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die prognostizierten Einsparungen häufig nicht erreicht werden und diesbezüglich oft Optimierungspotential besteht. Das Forschungsprojekt ENGITO identifiziert technische und organisatorische Hemmnisse für den energieeffizienten Betrieb komplexer Heizungs- und Kälteanlagen. Umfangreiche Analysen in Berliner Nichtwohngebäuden verdeutlichen, dass Anlagen nur effizient betrieben werden können, wenn die Arbeitsbedingungen der zuständigen Akteure an die technischen Anforderungen angepasst werden, was bislang überwiegend vernachlässigt wird. Anhand der empirischen Befunde wird dargestellt, wie sich ungünstige organisatorische Bedingungen auf den Anlagenbetrieb auswirken. Es wird auf die Ursachen organisatorischer Probleme eingegangen und es werden Schlussfolgerungen für die Gestaltung geeigneter Organisationsstrukturen gezogen. Die Forschungsergebnisse werden vor dem Hintergrund des techniksoziologischen Ansatzes der sozio-technischen Systeme diskutiert.

Facility Management

Anlagentechnik energieeffizient betreiben – Hemmnisse und Lösungsansätze für die Betriebspraxis in Nicht-Wohngebäuden

Da für die Bereitstellung von Raumwärme, Klimakälte und Warmwasser in Deutschland gegenwärtig ca. ein Drittel der gesamten Primärenergie aufgewendet wird, spielt der energieeffiziente Betrieb von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen eine wichtige Rolle für das Erreichen der Klimaschutzziele. In vielen Gebäuden werden daher moderne Anlagen installiert. Es zeigt sich jedoch, dass die erwarteten Einsparungen in der Praxis meist nicht erreicht werden. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes ENGITO weisen darauf hin, dass dies vielfach auf arbeitsorganisatorische Hemmnisse zurückzuführen ist, die bislang zu wenig berücksichtigt werden.

5th Energy and Society Conference 2021, Trento

Energy efficient operation of cooling and heating systems – an organizational challenge

Energy efficient operation of cooling and heating systems is an important contribution to the ongoing energy transition. In the last decade, German municipalities have been investing in complex technological systems with the aim of increasing efficiency in public institutions as schools, day care centers, leisure facilities as well as public enterprises. However, recent analyses show that the expectations regarding increased efficiency are not met in the majority of cases. To identify the main reasons for this phenomenon, a mix of technical measurements and social scientist analyses was applied in 18 public properties in Berlin. 68 guided qualitative interviews with relevant actors as designers of energy systems, energy or facility managers and personnel responsible for maintenance were carried out as well as three workshops for discussion of preliminary results.

The measurements revealed technical deficiencies, which reduced efficiency of most of the systems. However, in many cases these problems could be traced back to organizational deficits as lack of responsibility and motivation regarding energy efficiency, lack of communication between designers, operators and maintenance services as well as lack of competences or time resources to interpret the monitoring data as well as to maintain the systems properly. The paper uses theoretical concepts from organizational sociology and practice theory to interpret the data and draw conclusions regarding organizational changes, which foster more efficient operation of energy systems.

Infrastruktur und Recht

Um die Energiebereitstellung für Wärme- und Kälteanwendungen effizienter und nachhaltiger zu gestalten, wurde in den letzten Jahren in vielen Gebäuden moderne Anlagentechnik installiert. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass der prognostizierte geringe Bedarf häufig überschritten wird und oftmals Potentiale für Energieeinsparungen bestehen. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes ENGITO verdeutlichen, dass gestiegene technische Komplexität vielfach mit organisatorischen und personellen Schwierigkeiten einhergeht und sich diese gegenseitig beeinflussen. Im Folgenden wird anhand von 14 analysierten Berliner Liegenschaften auf typische Hemmnisse und auf konkrete Lösungsansätze für einen effizienten Anlagenbetrieb eingegangen.